Was genau hat es damit auf sich und warum können da gerade die Engpassdehnungen und Faszienrollen hilfreich sein, um Schmerzen zu reduzieren und Überspannungen zu reduzieren?
Faszien sind ein spezielles Bindegewebe, das unsere Muskeln, Organe und Knochen umgibt. Auch Sehnen und Bänder gehören dazu.
Gerade im Bereich der Muskulatur bilden Faszien die Struktur, die uns Bewegung und Stabilität ermöglicht. Faszien umhüllen nicht nur die Muskeln, sondern ziehen sich auch bis tief ins Muskelgewebe und dienen der Gelenkstabilisation, Körperwahrnehmung und Feinkoordination.
Stimmt also mit unseren Faszien etwas nicht, fühlen wir uns steif, unbeweglich, häufiger unkoordiniert und alle Bewegungen laufen nicht mehr so geschmeidig und elastisch als wie man das häufig noch bei Kindern sieht. Das Fatale daran ist, dass es durch bestimmte Faktoren im Alltag schleichend immer schlimmer wird und irgendwann jede Bewegung schwerfällt. Verletzungen und Schmerzen nehmen zu.
Von Rücken-, Nacken- oder Schultergelenkschmerzen über Sodbrennen bis hin zur Migräne, die Ursachen für diese Schmerzzustände lassen sich meist faszial erklären. Selbst bei Entzündungen der Gelenke und Sehnen ist dies der Fall.
Verschiedene Faktoren haben Einfluss:
Bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen ist häufig die fasziale Flexibilität der großen Rückenfaszie vermindert oder bei dem chronischen Nackenschmerz
zeigen sich Verdickungen und Verklebungen des Bindegewebes in der Faszie im Nackenbereich und der umgebenden Muskulatur.
Aber nicht nur Schmerzpatienten profitieren von dieser Methode: der führende Faszienforscher Dr. Robert Schleip belegte in ersten Studien, dass auch Sportler ihre sportliche Leistungsfähigkeit durch ein entsprechende Faszientraining steigern können.
Warum gehören Faszienrollen und spezifische Dehnungen immer zusammen?
Durch die Faszien-Rollmassage wird die Zwischenzellflüssigkeit in Bewegung gebracht. Über diese gezielte Methode der Selbstmassage wird alte, verbrauchte Flüssigkeit mit Stoffwechselabfällen Richtung Herzen„weggerollt“- dadurch kann neue Zwischenzellflüssigkeit nachströmen. Die Faszien saugen sich mit frischer Flüssigkeit voll und die Regeneration wird aktiv angekurbelt. Auch Verklebungen im Fasziennetz werden mit dieser Methode gelöst.
Durch die anschließenden Engpassdehnungen nach Liebscher & Bracht werden die Faszien an den „verkürzten“ Problemzonen gedehnt und hartnäckige Verfilzungen können sich dort weiter lösen.
An wen richtet sich das Faszientraining?